Zero Trust Maturity Model 2.0: Sicherheit in einer dynamischen Zukunft

Autor
Markus Limacher
Veröffentlicht
20. März 2025
Wo digitale Chancen entstehen, rücken Sicherheitsrisiken unweigerlich nach: IT und OT werden zur Zielscheibe. Mit zunehmend hybriden Arbeitsumgebungen und komplexen IT-Infrastrukturen reichen traditionelle Sicherheitsstrategien nicht mehr aus. Hier setzt das Zero-Trust-Modell an, dem Grundsatz verpflichtet: «Vertraue nie, überprüfe immer». Das neueste Zero Trust Maturity Model (ZTMM) 2.0 bringt diesen Ansatz auf die nächste Stufe.

Was ist Zero Trust?

Zero Trust ist ein Sicherheitsparadigma, das davon ausgeht, dass IT-Nutzende, Geräte oder Systeme – egal, ob innerhalb oder ausserhalb des Unternehmensnetzwerks – von Natur aus nicht vertrauenswürdig sind. Jede Interaktion und jedes Zugriffsgesuch wird überprüft, validiert und auf Grundlage von Richtlinien zugelassen oder abgelehnt.

Zero Trust ist kein Produkt, sondern ein Rahmenwerk aus Prozessen, Architektur und Technologien, die zusammen eine widerstandsfähige Sicherheitsarchitektur bilden:

Die 5 Grundprinzipien von Zero Trust sind:

  1. Minimierung von Privilegien: Sowohl Nutzende als auch Anwendungen erhalten ausschliesslich die minimal erforderlichen Zugriffsrechte.
  2. Kontinuierliche Überprüfung: Authentifizierung und Autorisierung sind keine einmaligen Prozesse.
  3. Segmentierung: Netzwerke werden in kleinere, isolierte Abschnitte aufgeteilt, um Angriffe einzudämmen.
  4. Umfassende Protokollierung: Jede Aktion wird überwacht und analysiert.
  5. Kontextbasierte Entscheidungen: Zugriff basiert auf dem Verhalten, der Standortanalyse und anderen Faktoren.

Die ersten Schritte zur Zero-Trust-Strategie

Die Umsetzung von Zero Trust ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die sorgfältige Planung und klare Verantwortlichkeiten erfordert. Hier sind einige essenzielle Schritte, die Unternehmen beachten sollten:

  1. Begriffsklärung und Zielarchitektur: Der Erfolg von Zero Trust beginnt mit einer unternehmensweit einheitlichen Definition, fundiertem Verständnis und einer klaren Zielarchitektur. Unternehmen müssen sicherstellen, dass alle Akteure – von der IT- bis zur OT-Abteilung – die Prinzipien verstehen und umsetzen können.
  2. Gap-Analyse: Ein entscheidender Meilenstein ist die Identifikation bestehender Sicherheitslücken durch ein ZeroTrust Readiness Assessment. Eine Bestandesaufnahme zeigt, wo die aktuelle Architektur von den Anforderungen des Zero-Trust-Prinzips abweicht.
  3. Zentrale Steuerung: Zero Trust erfordert eine orchestrierte Umsetzung mit klaren Zuständigkeiten und einem eindeutigen Auftrag, um die Massnahmen einheitlich anzuwenden.
  4. Integration ins ISMS: Die Zero-Trust-Strategie muss in die bestehenden Informationssicherheitsmanagementsysteme (ISMS) integriert werden. Dazu gehört die Überarbeitung von Richtlinien, Prozessen und Dokumentationen.

Starten Sie jetzt mit einem Zero Trust Readiness Assessment – dem entscheidenden ersten Schritt zu einer wirksamen Zero-Trust-Strategie. So schaffen Sie Klarheit über den Reifegrad, kennen die erforderlichen Massnahmen und beschleunigen die Umsetzung nachhaltig.

Zero Trust Readiness Assessment

Der Reifegradrahmen für Cloud, OT-Security und regulatorische Vorgaben

Das ursprüngliche Zero Trust Maturity Model (ZTMM), entwickelt von der National Institute of Standards and Technology (NIST), half Unternehmen, den Reifegrad ihres Zero-Trust-Ansatzes zu bewerten und zu verbessern.

Zero Trust Maturity Model (ZTMM) 2.0 baut auf diesem Fundament auf und adressiert moderne Herausforderungen wie:

  • Zunehmende Cloud-Integration.
  • Verbreitung von OT-, IoT- und Edge-Geräten.
  • Erhöhte regulatorische Anforderungen.

ZTMM 2.0 bietet eine Roadmap, die Unternehmen in fünf Reifegraden bewertet:

  1. Initial: Ad-hoc-Sicherheitsmassnahmen ohne klare Strategie.
  2. Repeatable: Einige Zero-Trust-Prinzipien sind implementiert, aber nicht konsistent.
  3. Defined: Eine einheitliche Zero-Trust-Architektur wird verwendet.
  4. Managed: Sicherheitsprozesse sind automatisiert und dynamisch.
  5. Optimized: Zero Trust ist vollständig in Geschäftsprozesse integriert.

3 Gründe, warum das ZTMM 2.0 neue Massstäbe setzt

ZTMM 2.0 hebt sich durch drei wesentliche Neuerungen hervor:

  1. Dynamische Adaptivität
    Dank moderner Technologien wie künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen (ML) kann ZTMM 2.0 Bedrohungen in Echtzeit erkennen und darauf reagieren. Anomalien im Nutzerverhalten oder ungewöhnlicher Datenverkehr werden sofort identifiziert und Massnahmen automatisch ergriffen.
  2. Fokus auf Multi-Cloud-Umgebungen
    Die wachsende Nutzung von Cloud-Diensten erfordert Sicherheitsmodelle, die Cloud übergreifend konsistent sind. ZTMM 2.0 bietet Unternehmen die Werkzeuge, um Zugriffsrichtlinien nahtlos zwischen verschiedenen Cloud-Providern zu synchronisieren.
  3. OT-, IoT und Edge Security
    Da OT- und IoT-Geräte häufig schlecht gesichert sind, bietet ZTMM 2.0 spezifische Leitlinien für die Einbindung dieser Geräte in Zero-Trust-Strategien. Dies umfasst Elemente wie Mikrosegmentierung und kontinuierliche Überwachung.

ZTMM 2.0: Entscheider zwischen Anspruch und Realität

Trotz der Vorteile gibt es auch Herausforderungen:

  • Komplexität: Der Übergang zu einem Zero-Trust-Modell erfordert eine umfassende Neuorganisation der Sicherheitsinfrastruktur.
  • Kultureller Wandel: Unternehmen müssen eine Mentalität der kontinuierlichen Überprüfung etablieren, was Widerstände hervorrufen kann.
  • Investitionskosten: Die Integration neuer Technologien wie KI und ML kann teuer sein.

Fazit: Wer Sicherheit neu denkt, kommt an Zero Trust nicht vorbei

ZTMM 2.0 markiert einen bedeutenden Schritt in der Weiterentwicklung von Zero-Trust-Strategien. Unternehmen, die ihre Sicherheitsinfrastruktur zukunftssicher gestalten wollen, sollten dieses Modell als Leitfaden verwenden. Indem es dynamische Anpassungen, Cloud-Konsistenz und OT-/IoT-Sicherheit in den Mittelpunkt stellt, wird ZTMM 2.0 zur Grundlage für eine robustere und flexiblere Cybersicherheitsstrategie.

Das Mantra lautet: «Vertrauen ist gut, Zero Trust ist besser.»

Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für den nächsten Schritt

Die Umsetzung einer Zero-Trust-Strategie ist anspruchsvoll. Doch mit dem richtigen Rahmenmodell wird sie beherrschbar und wirkungsvoll. ZTMM 2.0 liefert einerseits Struktur und andererseits Orientierung in einer Sicherheitslandschaft, die sich permanent wandelt.

Entscheidend ist jetzt zu erfahren, wo Ihre Organisation heute steht – und wie Sie gezielt den nächsten Reifegrad erreichen. Genau hier setzt unser Zero Trust Readiness Assessment an. Es zeigt auf, wo Ihre Sicherheitsarchitektur aktuell steht, welche Lücken bestehen und wie sich priorisierte Massnahmen wirkungsvoll planen und umsetzen lassen.

Bei der konkreten Umsetzung stehen Ihnen die Expertinnen und Experten von InfoGuard zur Seite. Mit über 350 Fachpersonen unterstützen wir Sie dabei, Ihre Zero-Trust-Strategie wirksam zu verankern – skalierbar, zukunftssicher und angepasst an Ihre individuellen Anforderungen.

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