Die Sicherheitslücke bei WhatsApp sorgte nicht nur bei Experten, sondern auch bei Privatpersonen für Aufruhr. Cyber Security geht also längst nicht mehr nur Unternehmen etwas an, sondern uns alle. Unsere Cyber Security-Experten erklären Ihnen, wie die Hacker bei WhatsApp vorgegangen sind und wie Sie Ihr Smartphone sicher machen können!
Letzte Woche wurde bekannt, dass der Instant-Messaging-Dienstleister WhatsApp von einer schwerwiegenden Sicherheitslücke betroffen ist (sehen Sie dazu auch das Interview unseres Chief Consulting Officers, Franco Cerminara, in der Tagesschau von Tele 1). Durch die Sicherheitslücke konnten Angreifer ohne Mitwirkung des Users einen Code auf dessen Smartphone ausführen. Dabei musste der Angreifer das Opfer lediglich anrufen – einfacher geht’s kaum! Der Angreifer macht sich dabei eine Sicherheitslücke in der Implementierung des VoIP-Signalisierungsprotokolls SRTCP (Secure Real-time Transport Control Protocol) von WhatsApp zunutze. Diese erlaubte es ihm, einen Schadcode zu übermitteln, ohne dass der Anruf überhaupt entgegengenommen wurde. WhatsApp-Betreiber Facebook hat dazu eine entsprechende Warnung ausgesprochen und die Nutzer angewiesen, umgehend die App zu aktualisieren.
Die Sicherheitslücke (CVE-2019-3568) ist sehr komplex. Sie wurde mutmasslich von der israelischen Firma NSO Group entwickelt, damit deren Kunden die Überwachungssoftware Pegasus auf die Geräte von Zielpersonen installieren können. NSO gibt an, die eigenen Produkte nur an Regierungen zu lizenzieren und selbst keine Angriffsziele auszuwählen. NSO-Software wird dabei beispielsweise eingesetzt, um Verdächtige aus dem terroristischen Milieu oder aus der organisierten Kriminalität zu überwachen. In diesem Zusammenhang wurde auch die Sicherheitslücke von Citizenlab entdeckt. Citizenlab ist eine kanadische Organisation, welche sich für Bürgerrechte einsetzt. Verschiedene Menschenrechtsaktivisten (auch von Amnesty International) wurden offenbar Opfer dieser Angriffe, wie Citizenlab aufdeckte.
Nach dem Bekanntwerden der Sicherheitslücke hat Facebook umgehend einen Sicherheits-Patch für Android (Version 2.9.134) und iOS (2.19.51) herausgebracht. Überprüfen Sie und Ihre Mitarbeitenden, ob die aktuellste Version von WhatsApp installiert wurde. Falls nicht, bringen Sie Ihr Gerät dringend auf den neuesten Stand. Denn die Sicherheitslücke kann durchaus als kritisch eingestuft werden, wenn man bedenkt wie weit verbreitet – nicht nur im privaten Umfeld – WhatsApp ist.
Unabhängig vom aktuellen WhatsApp-Hack: Der sichere Umgang mit mobilen Geräten durch Mitarbeitende ist für Unternehmen nur schwer kontrollierbar. Ein wichtiger Faktor dabei ist, dass sich die persönliche und geschäftliche Nutzung immer weiter vermischt. Was Vielen nicht bewusst ist: Smartphones stellen für Hacker ideale Spionagegeräte dar. Denn diese wahren «Hochleistungscomputer» sind mit diversen Sensoren ausgestattet (Kamera, Mikrofon, Beschleunigungssensor, GPS-Lokalisierung usw.) und können sich beinahe überall mit dem Internet vernetzen. Dies hat auch der renommierte Cyber Security-Guru Bruce Schneier anlässlich des InfoGuard Talks im letzten Jahr ausgeführt.
Es ist deshalb wichtig, dass Ihre Mitarbeitenden den sicheren Umgang mit Smartphones lernen im Rahmen von Security Awareness-Massnahmen. So schützen sie nicht nur ihre eigene Privatsphäre und Sicherheit, sondern auch die des Unternehmens. Worauf beim sicheren Umgang mit Smartphones & Co. geachtet werden muss? Wir haben Ihnen dazu die 6 wichtigsten Tipps zusammengestellt:
Sie sehen: Gefahren lauern überall. Und schnell kann das private Mobilgerät eines Mitarbeitenden zu einem Sicherheitsrisiko für Ihr Unternehmen werden. Mitarbeitende fallen natürlich nicht absichtlich auf Cyberattacken herein. Sie wissen oftmals schlicht und einfach nicht, wie sie sich korrekt verhalten müssen. Ändern Sie das und sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeitenden zum Thema Security Awareness!
InfoGuard bietet Ihnen Security Awareness-Schulungen an, in denen unter anderem der sichere Umgang mit Smartphones gelehrt wird. Egal ob Workshops, E-Learning-Kurse, Live Hacking oder interne Awareness-Kommunikation: Unsere Experten helfen Ihnen und Ihren Mitarbeitenden, das Unternehmen sicherer zu machen!