Dem digitalen Lernen widmet sich eine noch nie dagewesene Zahl von Studenten, Schülern und Lehrern womit das Bildungswesen einen wahren «Digitalisierungsschub» erlebt. Auch die Zahl der Geräte, die an das Netzwerk und die Systeme der Bildungseinrichtungen andocken sowie die Zugriffe auf Online-Lernplattformen, schnellen in die Höhe. COVID-19 und die damit verbundene Pflicht zum Online-Unterricht, haben die traditionelle Bedrohungslandschaft für die Cybersicherheit in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen nochmals erweitert. In diesem Blogartikel erfahren Sie, warum Cyberangriffe im Bildungswesen eine grosse Gefahr darstellen und mit welchen Tipps nicht nur Sie als IT-Verantwortliche, sondern auch weitere beteiligte Personen für Sicherheit sorgen können.
Cyberattacken auf das Bildungswesen im Kontext von COVID-19
Das Bildungswesen gerät weltweit ins Visier der Hacker. Die Verlagerung vom Präsenzunterricht zum Online-Unterricht macht diesen Bereich attraktiv für Cyberkriminelle. Video-Konferenzen mit Fernzugriff und andere Plattformen, locken Cyberkriminelle an, welche an den sensiblen Daten aller Beteiligten interessiert sind.
Abbildung: Check Point – Zunahme von Hacker-Angriffen gegen Bildungseinrichtungen beobachtet. (Stand 16.9.2020)
Im europäischen Raum hat die durchschnittliche Anzahl der wöchentlichen Angriffe in den Monaten Juli und August 2020 um 24 Prozent (oder beinahe 800 Angriffe!) zugenommen, verglichen mit den Monaten Mai und Juni.
Die Angriffe in Europa hatten meist die Offenlegung von Informationen zum Ziel (information disclosure). Hacker versuchten dabei vor allem, an Informationen über die Systeme hinter einer Webseite zu gelangen, wie das Software-Distributions-Paket, das Sicherheits-Niveau anhand von Patches und die Version aller Programme.
Handelt es sich dabei um die Server und Rechner einer Universität oder Schule, haben die Hacker nicht nur Zugriff auf die sensiblen Informationen unzähliger Schüler und Studenten, sondern auch die Möglichkeit, sämtliche Abläufe massiv zu beeinträchtigen.
So wurde beispielsweise die Universität von Newcastle in England Opfer einer Ransomware-Attacke, welche ihre Netzwerke und IT-Systeme in Kommunikation und Arbeit behindert hat. Dadurch mussten sich 1'000 zurückkehrende Studenten von Hand registrieren.
Aber auch in der Schweiz sind einige Fälle bekannt. Meist gelang der Zugriff mittels Phishing-Mails an Angehörige der Bildungsinstitute, die daraufhin ihre Zugangsdaten weitergegeben hatten.
Im Folgenden werfen wir einen genaueren Blick auf die potentiellen Gefahren im Bildungswesen sowie Best Practices, mit denen Sie sich und Ihre Organisationen im Bildungsbereich gegen Angriffe schützen können.
Aufgrund der dynamischen Pandemie-Entwicklung sind nach wie vor viele Schulen und Hochschulen stark auf die E-Mail-Kommunikation angewiesen, um alle auf dem Laufenden zu halten. Ebenfalls sind viele Informationen online über Bildungsprogramme und Lernplattformen vorhanden, die öffentlich zugänglich sind. So ist es für Cyberkriminelle einfach, relevante Details in eine Phishing-E-Mail aufzunehmen oder mit Spear-Phishing-Attacken die Schulen ins Visier zu nehmen. Folgende Fakten stellen ein weiteres Risiko dar:
Für IT-Verantwortliche wird also die Vorbereitung auf zahlreiche zu erwartende Attacken im Fokus stehen und daher eine anhaltende Bedrohung – da Bildungseinrichtungen auch in absehbarer Zeit verstärkt auf die digitale Kommunikation angewiesen sein werden. Mit den obengenannten Massnahmen können Sie im Bildungswesen die Risiken eines Angriffs jedoch deutlich reduzieren.
Quelle Abbildung: https://www.datensicherheit.de/europas-bildungswesen-zunahme-visier-hacker