Spontan für drei Wochen in ein Start-up-Unternehmen nach Berlin? Unser Informatik-Lernender Luca durfte genau das dank seinen hervorragenden Leistungen, worauf wir bei InfoGuard sehr stolz sind. In zwei Teilen berichtet Luca, was er in Berlin erlebt und wie es ist, in einem der «hippen» Berliner Start-ups zu arbeiten. «Bühne frei» für Luca!
Die Anfrage, ob ich nach Berlin reisen möchte, kam sehr kurzfristig. Um genau zu sein zehn Tage vor dem Abflug kam mein Ausbildner bei der InfoGuard zu mir und fragte, ob ich für drei Wochen nach Berlin gehen möchte. Ich wusste zwar noch nicht genau, worum es ging, aber schon da war ich sehr aufgeregt. Als er mir erklärte, dass es sich um ein Praktikum in einem Start-up-Unternehmen handelt, ich in dieser Zeit in Berlin wohnen darf und die InfoGuard sowie das GIBZ die Kosten übernehmen, war die Entscheidung klar. Ich wollte diese Chance auf keinen Fall verpassen und habe zugesagt. Ich bin Luca Daniel und in diesem Blog-Artikel möchte ich mit euch teilen, was ich derzeit alles erlebe.
Abflug am Freitag dem 13.
Wir sind eine Gruppe von vier Leuten: Phearum, André, Nicole und ich, wobei wir uns vorher nicht kannten. Wir Jungs sind Informatiker und Nicole ist Mediamatikerin. Am Freitag dem 13. Mai trafen wir uns am Flughafen Zürich. Ein böses Omen? Bis jetzt zum Glück nicht. Vom Berliner Flughafen aus fuhren wir mit einem Taxi in unser AirBnB und ich war sehr positiv überrascht. Es ist ruhig gelegen, hat für Berliner Verhältnisse einen grossen Garten, ist modern eingerichtet und hat drei Etagen. Nachdem wir uns mehr oder weniger eingerichtet hatten, gingen wir Burger essen. Anschliessend gingen wir nach Hause und machten uns noch einen angenehmen Abend. Das Kennenlernen verlief also super und wir freuten uns alle auf die kommende Zeit.
Das Wichtigste zuerst: Sightseeing
Berlin hat viele Sehenswürdigkeiten zu bieten, weshalb haben wir gleich einen Stadtrundgang gemacht haben. An der Gedenkstätte Bernauer Strasse konnten wir zum ersten Mal ein Stück der Berliner Mauer begutachten und haben im Museum viel Spannendes, aber auch Schreckliches gelernt… Nach einer U-Bahnfahrt und einem kurzen Spaziergang waren wir am Holocaust Memorial angekommen und konnten das Labyrinth-ähnliche Gebilde bestaunen. Das Brandenburger Tor war gleich um die Ecke, also gingen wir auch da noch vorbei und haben ein paar Gruppenfotos gemacht. Da wir noch ein wenig mehr über die Kriegszeit erfahren wollten, hatten wir eine Führung durch die Berliner Unterwelten gebucht. Die Berliner Unterwelten sind ein Teil der vielen Bunker, welche im Zweiten Weltkrieg gebaut wurden. Die Bunker hatten Platz für ein paar Tausend Leute, jedoch wurde dieser nicht immer rechtzeitig besetzt. Sobald die ersten Bomben fielen, wurde die Tür geschlossen – egal, wie viele Menschen noch draussen standen. Dazu kam, da es ein Luftschutzbunker war, dass die Atemluft knapp werden konnte. Sobald zu wenig Sauerstoff im Bunker war, musste man sich nach draussen begeben und hoffen, dass man vom Bombenhagel verschont wurde.
Kulinarische Diversität
Wer nach Berlin reist, muss mindestens einmal Döner gegessen haben. Wir haben das gleich zu Beginn unseres Aufenthaltes ausprobieren wollen. Deshalb entschieden wir uns, zum angepriesenen «besten Döner Berlins» essen zu gehen. Ob das nun stimmt oder nicht, ist Geschmacksache, aber es war definitiv sehr lecker. Vietnamesisch stand auch bereits zweimal auf dem Plan und ich konnte sehr ungewohnte, aber doch leckere Gerichte probieren. Im vietnamesischen Restaurant habe ich auch zum ersten Mal Flying Noodles gegessen, was wortwörtlicher zu nehmen ist, als man es erwartet. Am Freitagabend haben wir eine Reservation in einem russischen Restaurant gemacht. Ich kannte russisches Essen nicht, aber es war köstlich. Wir haben einige Gerichte bestellt und sie untereinander geteilt, damit wir so viel wie möglich ausprobieren konnten.
Meine Arbeit im Berliner Start-up
Berlin hat eine enorm grosse Start-up-Szene, weil hier viel Geld von sogenannten «Venture Capitalists» investiert wird. Schon in der ersten Finanzierungsrunde liegen die Beträge teils bei mehreren Millionen. Nicole, Phearum und ich arbeiten in dem Start-up-Unternehmen «Fertilly». Fertilly hilft Paaren und Singles, sich den Kinderwunsch zu erfüllen, indem sie den Kunden kostenfreie Beratung anbieten und den Prozess vereinfachen, zum Beispiel mit digitalisierten Fragebögen. Da die Beratungen in Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch stattfinden, werden im Büro viele verschiedene Sprachen gesprochen. Es hat mich überrascht, dass Unfruchtbarkeit so ein grosses Problem darstellt und sehr viele Menschen hier anrufen, um unterstützt zu werden.
Die Arbeitszeiten sind eher variabel. Wir beginnen den Arbeitstag aber spätestens um 9:30 Uhr. Scheinbar ist es normal, in Berliner Start-ups später mit der Arbeit zu beginnen. Das war am Anfang etwas ungewohnt, aber ist eigentlich ganz cool. Chris, der CEO von Fertilly, liess eine Sandbox für uns erstellen, damit wir alles ausprobieren konnten, ohne das Hauptsystem zu beschädigen oder zu verändern. Phearum und ich hatten den Auftrag bekommen, einen Webshop in WordPress zu erstellen. Den Shop an sich haben wir in Elementor gebaut. Um den Verkauf abzuwickeln, wird das Plugin WooCommerce verwendet. Elementor vereinfacht das Strukturieren von Webseiten, da man anstelle von HTML mit Blöcken arbeitet. Als wir uns in WordPress eingearbeitet hatten, konnten wir ziemlich schnell die ersten Ergebnisse abliefern: Das Produkt, ein Fertilitätstest für Männer, wird mit mehreren Illustrationen und Beschreibungen auf der Shop-Seite der Fertilly-Sandbox angezeigt. Da die Webseite in mehreren Sprachen zur Verfügung steht, muss auch der Shop auf Italienisch, Englisch und Französisch übersetzt werden. Wir mussten die Seite mehrmals anpassen, weil uns keine klaren Vorgaben angegeben wurden, wodurch sich das Ganze ein wenig in die Länge zog. Wir sind mittlerweile fast fertig und müssen nur noch die letzten Änderungen machen.
Ausgehen in Berlin – ein Muss
Am Wochenende haben wir Zeit, um das Nachtleben kennenzulernen. Berlin ist bekannt für seine grosse Techno-Szene. Im Club tanzten wir und lernten neue Menschen kennen. Am Tag darauf wollten wir uns einen gemütlichen Abend machen. Daraus wurde jedoch nichts, da Nicole einen Anruf einer Kollegin erhielt, welche in Berlin wohnt. Erneut machten wir die Nachtszene unsicher. Leider kamen wir in keinen Club rein, da um diese Zeit nur noch Leute ab 21 reingelassen werden. Wir entschieden uns also nach Hause zu gehen. Nach einem nächtlichen Döner sind wir auf die Idee gekommen, mit Elektro-Scootern zu fahren. Da die Sonne schon langsam aufging, war es eine sehr schöne Atmosphäre und wir haben viele schöne Ecken Berlins in der Morgenröte erleben können.
Mein Fazit der ersten Woche
Die erste Woche war manchmal ein bisschen gewöhnungsbedürftig aber auch sehr bereichernd. Da ich vom Land bin, ist es für mich ungewohnt, jeden Tag mit Tram, U-Bahn und S-Bahn zu fahren. Sobald man sich aber zurechtgefunden hat, ist es kein Problem mehr. Ich geniesse die Zeit hier und unsere Gruppe harmoniert sehr gut. Wir essen verschiedene Speisen aus unterschiedlichen Ländern und probieren jeden Tag etwas Neues aus. Die Arbeit macht mir Spass, aber darf ruhig noch etwas anspruchsvoller werden. Aber es ist ja auch erst eine Woche vergangen, von daher bin ich sehr optimistisch. Auch schon jetzt lerne ich laufend Neues dazu, da ich die Umgebung kennenlernen und mich in die Tools einarbeiten muss. Die Mitarbeitenden sind alle sehr freundlich und ich verstehe mich auch gut mit Chris, dem CEO. So schön wie die Zeit hier auch ist, freue ich mich dann in zwei Wochen zur InfoGuard zurückzukehren und wieder im normalen Alltag weiterzumachen.
Falls ihr neugierig seid, was ich in den verbleibenden zwei Wochen erlebe, dann schaut bald wieder auf unserem InfoGuard Cyber Security Blog vorbei – oder noch einfacher, abonniert gleich unsere Blog Updates!